Klimahouse 2023 – Heizen mit Zukunftsblick

Im Gespräch mit Georg Widmann

Stichwort Zeitenwandel: Durch die Energiekrise rücken nachhaltige Ressourcen noch mehr in den Fokus. War das auch bei den Klimahouse-BesucherInnen zu spüren?

Ich beobachte, dass die Sensibilität in Bezug auf das Thema Klimaschutz und nachhaltiges Heizen gestiegen ist. Das ist eine eindeutig positive Entwicklung! Dazu kommt in dieser krisengebeutelten Zeit für viele Menschen auch die Kostenfrage hinzu. Biomasse und Solarthermie sind zur Zeit besonders gefragt, denn diese Energieträger haben preislich wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht bzw. sind inflationsbereinigt sogar günstiger geworden.

In Deutschland wurde letzthin auch von einem Verbot für neue Öl- und Gasanlagen ab 2025 gesprochen. Wie seht ihr eine solche Maßnahme?

Von Verboten halten wir wenig. Zum einen, da es für zahlreiche Bestandsgebäude oft nicht möglich ist, alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Biomasseheizungen zu installieren, zum anderen sind wir der Meinung, dass eine intelligente Förderpolitik gezielte Anreize schaffen kann, um Erstinvestitionen in umweltfreundliche Heiztechnologien für viele KundInnen attraktiver zu machen. So könnten alle davon profitieren – auch die Umwelt. Verbote führen eher zu Marktverzerrungen.

Ein Blick in die Zukunft: Welche Art von Energieträger hat eurer Meinung nach großes Potential?

Die Menschen wünschen sich zur Zeit vor allem Energiesicherheit und mehr Unabhängigkeit. Hier sind hybride Lösungen, wie bspw. unsere Hargassner Kombi-Heizanlagen sehr gefragt. Mit Pellets/Hackschnitzeln und Solarthermie, aber auch in Kombination mit anderen Energieträgern, sind hybride Heizsysteme eine intelligente Lösung für zahlreiche Einsatzbereiche. Im alpinen Raum hat Biomasse auf jeden Fall noch viel Potenzial, um fossile Energieträger zu ersetzen und so einen Beitrag zu den Klimazielen zu leisten.